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Die Idee
Der NAI soll Gradmesser für den ökonomischen Erfolg von Unternehmen
sein, die global zur Entwicklung ökologisch und sozial nachhaltiger
Wirtschaftsstile beitragen. Der NAI ist so konzipiert, dass durch einen
Vergleich mit eingeführten internationalen Aktienindizes die relativen
Chancen nachhaltiger Anlagen sichtbar werden.
Das Konzept
Der NAI setzt sich aus Titeln zusammen, die
- nach Ländern und Branchen gestreut sind
- zu mindestens 75% Unternehmen mit mehr als 100 Mio
Dollar Jahresumsatz gehören
- bis zu 25% auf Unternehmen entfallen, die die Entwicklung
ökologisch innovativer Produkte betreiben aber (noch) keinen
Jahresumsatz von 100 Mio Dollar erreichen (Pioniere),
- als langfristig ertragreich eingeschätzt werden
Der NAI soll langfristige Trends abbilden und mit eingeführten
internationalen Aktienindizes vergleichbar sein. Zudem muss gewährleistet
sein, dass die Unternehmen die NAI-Kriterien nachprüfbar erfüllen.
Titel müssen im begründeten Einzelfall aus dem NAI genommen
werden, zum Beispiel wenn
- die ökologischen oder ethisch-sozialen NAI-Kriterien
nicht mehr erfüllt werden,
- der Börsenhandel ausgesetzt wird oder
- für ertragreichere und ökologisch innovativere
Unternehmen Platz geschaffen werden muss.
Die NAI-Kriterien
NAI-Unternehmen können auf vier Weisen zur Entwicklung nachhaltiger
Wirtschaftsstile beitragen:
1. Das Unternehmen bietet Produkte oder Dienstleistungen an, die einen
wesentlichen Beitrag zur ökologisch und sozial nachhaltigen Lösung
zentraler Menschheitsprobleme leisten, wie z.B.:
- energieeffiziente, ökologisch verträgliche
Wärmeversorgungs-, Antriebs- und Transportsysteme, die sich aus
Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder anderen regenerativen Energiequellen
speisen,
- Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte ohne den Einsatz
von Mineraldünger, Pestiziden sowie gentechnologisch veränderter
Tier- und Pflanzenarten,
- Waldbewirtschaftung und Holznutzungen unter Erhalt
der Arten- und Altersvielfalt in den Wäldern (FSC-Standard),
- Errichtung wärmeeffizienter Bauwerke aus ökologisch
verträglichen Baumaterialien,
- Entwickeln und Betreiben ressourceneffizenter Wassertechnik,
- Dienstleistungen, deren Kerngeschäft Bildung,
Aus- und Weiterbildung umfasst,
- Dienstleistungen zur Bildung, Ausbildung, Informationsaufbereitung
und -vermittlung, Beratung, Forschung, Finanzierung oder sonstigen
Förderung sozial-ökologisch orientierter Vorhaben oder Verhaltensweisen,
- Produktion oder Erbringung von Dienstleistungen, die
besonders auf Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten und damit
zur Verbesserung ihrer sozio-ökonomischen Stellung geeignet sind,
- Produkte oder Dienstleistungen, die zur Armutsbekämpfung
sowie der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung insbesondere von
Entwicklungsländern beitragen,
- Herstellung und Vertrieb anerkannter Naturheilmittel
und -verfahren der Besonderen Therapierichtungen Anthroposophische
Medizin, Homöopathie, Pflanzen- und Naturheilkunde,
- Erforschung, Entwicklung und Produktion von medizinischen
Präparaten und Hilfsmitteln, die geeignet sind, die medizinische
Versorgung breiter Bevölkerungsschichten besser und preiswerter
zu gewährleisten. Dazu gehören insbesondere Präparate,
die die Heilungschancen seltener oder für Entwicklungsländer
spezifischer Krankheiten verbessern.
2. Das Unternehmen ist Branchen-Vorreiter im Hinblick
auf die Produktgestaltung.
Es hat in besonderem Maß
- die Lebensdauer von Produkten verlängert oder
die Nutzungseffizienz verbessert, wie z.B. durch das Anbieten von
Dienstleistungen anstelle des Verkaufs von Produkten,
- die Produktsicherheit bei Konsum bzw. Anwendung verbessert,
- die Rückbaubarkeit und Recyclingfähigkeit
verbessert,
- gefährliche Stoffe durch weniger gefährliche
Stoffe oder vorzugsweise ungefährliche ersetzt,
- nicht regenerative Rohstoffe durch regenerative Rohstoffe
ersetzt
- die ständige und nachhaltige Verbesserung seiner
Umweltleistungen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus in
der Unternehmenspolitik verankert und dieses Ziel nachweislich realisiert.
3. Das Unternehmen ist Branchen-Vorreiter im Hinblick
auf die technische Gestaltung des Produktions- und Absatzprozesses.
- Produkte oder Dienstleistungen werden z.B. auf besonders
öko-effiziente und schadstoffarme Weise hergestellt und vermarktet
(Minimierung des Energie- und Rohstoffverbrauchs sowie der Erzeugung
von Abfall und Emissionen).
- Die Unternehmen tragen in besonderem Masse zur Senkung
des Rohstoffverbrauchs durch Wiederverwendung und Recycling von Abfällen
bei.
- Das Unternehmen hat die Umweltverträglichkeit
von Beschaffung, Produktion und Absatz über die gesetzlichen
Anforderungen hinaus in der Unternehmenspolitik verankert und realisiert
dieses Ziel nachweislich.
- Das Unternehmen verfügt über umweltbezogene
Leitlininien, deren Umsetzung überprüft und sanktioniert
wird. Es hat die ständige und nachhaltige Verbesserung seiner
Umweltleistungen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus in
der Unternehmenspolitik verankert und realisiert dieses Ziel nachweislich.
4. Das Unternehmen ist Branchen-Vorreiter im Hinblick
auf die soziale Gestaltung des Produktions- und Absatzprozesses.
- Das Unternehmen nimmt z.B. in besonderem Masse seine
Verantwortung zur Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen
wahr.
- Das Unternehmen sorgt in besonderer Weise für
Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.
- Das Unternehmen räumt den Mitarbeitenden in besonderer
Weise Mitbestimmungsmöglichkeiten ein (z.B. betriebliches Vorschlagswesen).
- Es bietet Betriebsangehörigen überdurchschnittliche
Weiterbildungsmöglichkeiten (z.B. mehr als 50% der Beschäftigten
nehmen jährlich an Weiterbildungsmaßnahmen teil)
- Das Unternehmen zeichnet sich durch flache Lohnhierarchien
aus.
- Alle Mitarbeitenden erhalten über gesetzliche
Anforderungen hinausgehende besondere Sozialleistungen.
- Das Unternehmen zeichnet sich durch die Förderung
von Frauen aus.
- Das Unternehmen zeichnet sich durch die Förderung
von ethnischen oder sozialen Minderheiten (z.B. Behinderten) aus.
- Bei der Herstellung von Gütern. bei der Beschaffung
von Vorprodukten und Rohstoffen sowie beim Absatz wird auf die Entwicklungsverträglichkeit
geachtet. Das betrifft insbesondere die Zahlung "fairer"
Preise an Produzenten, sozialverträgliche Alternativen zu Kinderarbeit,
die Zahlung angemessener Löhne, die Reinvestition der Gewinne
vor Ort, die Besetzung des Managements mit Personen aus der jeweiligen
Region sowie die Vermeidung der Substitution lokaler Produkte.
- Das Unternehmen hat Sozial- und Entwicklungsverträglichkeit
von Beschaffung, Produktion und Absatz über die gesetzlichen
Anforderungen hinaus in der Unternehmenspolitik verankert und realisiert
dieses Ziel nachweislich.
- Das Unternehmen verfügt über unternehmensethische
Leitlinien, deren Umsetzung überprüft und sanktioniert wird.
- Das Unternehmen spendet in nicht vernachlässigbarem
Umfang für wohltätige Zwecke.
Zur Aufnahme eines Unternehmens in den NAI müssen
zwei der vier aufgeführten Gründe gegeben sein.
Die Ausschlusskriterien
Nicht aufgenommen werden oder im Index verbleiben dürfen Werte
von Unternehmen, über die bekannt wird oder bei sorgfältiger
Erkundung bekannt sein kann, dass sie:
- Atomenergie oder Atomtechnologie erzeugen und/oder
vermarkten,
- Rüstungsgüter im engeren Sinne (wie Schusswaffen,
Panzer, Minen) herstellen und/oder vermarkten oder mehr als 5% ihres
Umsatzes mit auf militärische Nutzungen spezialisiertem technischem
Gerät erwirtschaften,
- Frauen, soziale oder ethnische Minderheiten diskriminieren,
- in ihren Betrieben gewerkschaftliche Tätigkeit
unterbinden und/oder behindern
- Teile ihrer Produktionsleistung durch Kinderarbeit
oder Zwangsarbeit erwirtschaften oder entsprechend produzierte Güter
von Zulieferern beziehen,
- in einem Land tätig sind, in dem eine anerkannte
Protestbewegung ausländische Unternehmen dazu auffordert, das
Land zu meiden,
- Versuche an Wirbeltieren vornehmen oder unterstützen,
es sei denn, sie sind durch rechtliche Bestimmungen zwingend vorgeschrieben
(Umweltschutz, Chemikalienprüfung, Medizin),
- gentechnologisch veränderte Pflanzen, Tier- oder
Bakterienarten freisetzen, entsprechende Agrarprodukte oder Hilfsstoffe
für die Lebensmittelproduktion verarbeiten, herstellen oder mit
ihnen handeln,
- ausgesprochen umwelt- oder gesundheitsschädigende
Produkte erzeugen oder Produktionsweisen verwenden oder deren Erzeugung
besonders fördern wie z.B. Pestizide, fossile Kraft- und Brennstoffe,
FCKW,
- in ihrem Kerngeschäft (> 25% des Umsatzes)
für ausgesprochen umwelt- und/oder gesundheitsschädliches
Verhalten werben,
- nicht bereit sind, wesentliche umwelt- und gesundheitsbezogene
Kennzahlen der Öffentlichkeit transparent zu machen (Energieeinsatz,
Wasserverbrauch, Abfallerzeugung, Emissionen, schadstoffbedingte Unfälle
und Erkrankungen, jeweils pro Umsatz oder Produktmenge)
- wiederholt oder andauernd gegen geltende rechtliche
Bestimmungen verstoßen.
Ebenfalls nicht aufgenommen werden dürfen Werte
von Unternehmen, die an den vorgenannten Unternehmen eine Kapitalbeteiligung
besitzen, oder auf deren Geschäftsführung vorgenannte Unternehmen
strukturell einen maßgeblichen Einfluss ausüben (z.B. durch
Kapitalbeteiligungen, Kapitalmehrheiten, Sperrminoritäten, Vorstandsbeteiligungen
oder Aufsichtsratsmehrheiten). Dies gilt insbesondere bei Mutterunternehmen,
die im Kerngeschäft Rüstungsgüter herstellen.
Wie soll die Einhaltung der NAI-Kriterien überprüft werden?
Es wird sicher gestellt,
- dass vor Aufnahme in den NAI jedes Unternehmen einem standardisierten Prüfungs- und Bewertungsverfahren unterzogen wird, dessen Dokumentation öffentlich zugänglich ist,
- dass das Bewertungsverfahren jeweils dem Fortgang der Fachdiskussion, der Entwicklung international anerkannter Standards sowie dem Umfang der zugänglichen Information entsprechend weiterentwickelt wird,
- dass für die Aktualisierung der unternehmensbezogenen Information ein Monitoringsystem etabliert wird,
- und dass Hinweisen über nicht kriterienkonformes Verhalten der Unternehmen unverzüglich und sorgfältig nachgegangen wird.
Wer prüft die Einhaltung der NAI-Kriterien?
Die SECURVITA Gesellschaft zur Entwicklung alternativer Versicherungskonzepte mbH, die Anbieterin des NAI, überprüft regelmäßig, ob die im NAI vertretenen Unternehmen die NAI-Kriterien einhalten. Sie entscheidet, welche Unternehmen in den NAI aufgenommen oder aus diesem entfernt werden.
Die NAI-Kriterien können nur von der SECURVITA Gesellschaft zur Entwicklung alternativer Versicherungskonzepte mbH geändert werden.
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Zum Download:
Das NAI-Konzept
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